Ausgehend von einer
einleitenden Betrachtung über die Situation der
Industriegesellschaft am Ende des Jahrhunderts und
das kommende Informationszeitalter sollen die
Merkmale und Chancen für die Verwaltung von Städten
diskutiert werden.
Wie schaut die
Verwaltung heute aus?
Es herrscht ein
Ressort- oder Ämterprinzip, sie ist streng
hierarchisch gegliedert; viel Einzelinformation,
aber wenig Kommunikation; Informationen floaten
vertikal, aber eine horizontale Kommunikation fehlt;
überwiegend verwaltende Tätigkeit; die Verwaltung
fokusiert auf Fehlentwicklungen und Ansprache, nicht
aber auf die Zukunft und ist stark reagierend im
Rahmen der Rechts- und Normanwendung. Dinge wie
Controlling, Projektmanagement, Projekthaushalt oder
Politikevaluation fehlen gänzlich oder sind zu wenig
vorhanden.
Wie wird die neue
Verwaltung ausschauen?
- Beschränkung auf
die unbedingt notwendigen Aufgaben (Subsidiarität)
- Dynamische
Aufbau- und Ablauforganisation im Netz
- Flexible
response Administration
- Fraktale
Organisation (Selbstorganisation,
Selbstoptimierung, Verantwortungszentren)
- klare
Kundenorientierung (Dienstleistungsunternehmen)
- lokale
Lösungsstrategien aufgrund globaler und lokaler
Problemlagen
-
problemlösungsorientiert, kostengünstig und
schnell, bürger- und wirtschaftsfreundlich, hohe
Transparenz.
Die virtuelle
Verwaltung wird ein Frontoffice und ein Backoffice
haben, ihre Wertschöpfungskette im Netzwerk aufbauen
und online-Ressourcen nutzen, denn nicht immer muß
alles von der Verwaltung selbst gemacht werden.
Eine der spannendsten und notwendigsten Aufgaben von
Politik und Verwaltung wird es sein,
Informationsströme zu identifizieren, sie zu
koordinieren und in einen "elektronischen" See zu
leiten, aus denen sich Forschung, Wirtschaft und
Bürger aber auch Politik und Verwaltung speisen
können. Dies setzt voraus, daß die öffentliche
Verwaltung ihre Datenschränke öffnet und sich neben
der realen Landschaft auch um Datenlandschaften
kümmert. Netzwerke sind notwendig, um weltweit
auseinanderliegende Informations-bestände
zusammenzuführen, um dadurch neue Antworten zu
finden.
Elektronische Foren
müssen Erfahrungswissen über Grenzen hinweg
verfügbar machen. Die Verwaltung muß Information und
Kommunikation nicht nur einsetzen, um Kosten zu
reduzieren, Arbeitskräfte einzusparen und Abläufe zu
beschleunigen, sondern um Imaginationen, Kreativität
und Visionen im weltweiten Gedankenaustausch und in
Kooperation zu entwickeln. In den öffentlichen
Verwaltungen sind nicht nur Ämter für den
Denkmalschutz, sondern auch für Zukunftsfragen
einzurichten. |